Naturschutzgebiete

Naturschutzgebiet "Garchinger Heide":

Unter Biologen weltbekannt ist die 25,6616 ha große Garchinger Heide im Südosten von Eching. Sie liegt ausschließlich auf Echinger Flur und ist daher eigentlich zu unrecht nach dem Namen der Nachbarstadt benannt. Anziehungskraft muß die Heide schon in früheren Zeiten besessen haben, denn zahlreiche Bodendenkmäler, wie Hügelgräber und römische Opfergruben, beweisen die Anwesenheit des Menschen in vorgeschichtlicher Zeit. Auf der Garchinger Heide finden sich noch zahlreiche Pflanzen, die ein Relikt aus der Eiszeit sind. Küchenschelle, Adonisröschen, Stengelloser Enzian, um nur einige zu nennen, öffnen dort im Frühjahr ihre Kelche. Auch die hier lebende Fauna ist bemerkenswert. So gibt es dort, neben vielen anderen Insekten, eine endemische Käferart, die bisher nur auf der Garchinger Heide gesichtet wurde und hier die Eiszeit überdauert haben muß. Der Käfer trägt den wissenschaftlichen Namen "Tychobythinus bavaricus Daffner".

Dieses einzigartige Naturparadies zu erhalten, vor Pflug und Besiedlung zu bewahren, ja sogar wieder auszudehnen, sind die Hauptziele des "Heideflächenvereins Münchener Norden e.V.", dessen Vorsitzender Dr. Rolf Lösch, der Erste Bürgermeister der Gemeinde Eching ist. Die Geschäftsstelle befindet sich im Rathaus Eching. 
       

Naturschutzgebiet "Echinger Lohe":

Besonders schützenswert ist auch die Echinger Lohe. Sie liegt ebenfalls im Südosten von Eching, erstreckt sich über einen Fläche von 23,8650 ha und steht seit 1951 unter Naturschutz. Die Echinger Lohe war einmal Teil eines breiten Lohwaldgürtels zwischen Heidegebiet und der zu Füßen der Tertiärhügel liegenden Mooslandschaft. Auf der Flurkarte von 1809 ist noch ein breiter Lohwaldstreifen zwischen Eching und Lohhof zu erkennen. Er wurde bis auf geringe Reste am Lohhofer Bahnhof, zwei kleine Wäldchen nördlich der Bahn und die Bäume an der Hubergasse gerodet. Nur die Echinger Lohe blieb völlig verschont, weil sie in staatlichem Besitz stand. Die Lohe ist ein Überrest einer Waldform, die bis in das 19. Jahrhundert in Bayern weit verbreitet war, dem sog. "Hudewald". In ihn wurden Rinder und Schweine getrieben, die dort nach Nahrung suchten. Als diese traditionelle Beweidung aufgegeben wurde, bildete sich unter den alten Eichen ein eigenes "Stockwerk" von kleinen Bäumen und Büschen. Heute wachsen hier im Hochwald vor allem Eschen und Hainbuchen. Üppige Strauch- und Krautschichten bedecken den Boden und sind daher in Verbindung mit der Garchinger Heide ein äußerst wichtiges Refugium für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Auch in der Echinger Lohe lassen sich Spuren von früher menschlicher Besiedlung entdecken. So dürften die sog. Hochäcker im Südosten und Norden schon älter sein als der Wald selbst, denn seine Furchen lassen sich bis in den Waldboden hinein verfolgen. Ausgrabungen auf der Nordseite der Staatsstraße 2053 haben bestätigt, daß sich in diesem Gebiet schon Jahrtausende Menschen aufhalten.

Ausführliche Informationen über beide Naturschutzgebiete finden Sie in dem Buch "Garchinger Heide - Echinger Lohe" - das zum Preis von 19,50 Euro im Echinger Bücherladen erhältlich ist.       
       

Naturschutzgebiet "Mallertshofer Holz mit Heiden":

Im Jahr 1995 wurde im Bereich des ehemaligen Standortübungsplatzes (Vorbehaltsfläche B) das landschaftsgeschichtlich bedeutsame Naturschutzgebiet "Mallertshofer Holz mit Heiden" ausgewiesen. In dem 620 Hektar großen Areal im Süden von Eching sind naturnahe Reste der Heidelandschaft erhalten geblieben. Hier finden sich vielfältige Tier- und Pflanzengesellschaften, darunter auch gefährdete und rückläufige Arten. Markanteste Punkte im Naturschutzgebiet sind das Mallertshofer Holz - ein lichter Heidekiefernwald - und die Kastner Grube, eine aufgelassene Kiesgrube. Diese wertvollen Kernbereiche des Schutzgebietes sind umgeben von landwirtschaftlichen Fluren, die teils als Schafweiden, teils als Wiesen und Ackerflächen genutzt werden. Eine naturnahe Entwicklung dieser weiträumigen Flächen wird angestrebt, z. B. durch extensive Schafbeweidung, Umwandlung von Ackerflächen in Heidewiesen und Extensivierung der Grünlandnutzung. Erholung ist im Naturschutzgebiet mit Ausnahme einer Fläche im Südosten nur auf den ausgeschilderten Wegen möglich. Es ist nicht erlaubt, Pflanzen zu entfernen oder einzubringen. Hunde sind zum Schutz der dort lebenden Tierwelt an der Leine zu führen.